Anton Kolig (1886-1950)

 

Anton Kolig wurde 1886 in Neutitschein im damaligen Mähren (heute Nový Jičín in Tschechien) als Sohn des Zimmer- und Kirchenmalers Ferdinand Kolig und dessen Frau Maria geboren. Er studierte ab 1904 an der Kunstgewerbeschule in Wien, gemeinsam mit Oskar Kokoschka. Im Jahr 1907 wechselte Kolig an die Akademie der bildenden Künste, wo er am Unterricht von Heinrich Lefler, Rudolf Bacher und Alois Delug teilnahm. An der Akademie lernte er Sebastian Isepp und Franz Wiegele kennen. Gemeinsam mit Isepp und Wiegele besuchte er in den folgenden Jahren immer wieder deren Heimatort Nötsch im Gailtal. Im Jahr 1912 heiratete Kolig Katharina Wiegele, eine Schwester von Franz Wiegele.

 

Mit Oskar Kokoschka, Anton Faistauer, Sebastian Isepp und Franz Wiegele trat er 1911 bei der Ausstellung des Hagenbundes erstmals mit seinen Werken an die Öffentlichkeit. Auf Empfehlung von Gustav Klimt und Carl Moll erhielten Kolig und Wiegele 1912 ein Stipendium für einen Aufenthalt in Paris, wo Kolig sich im Louvre mit der modernen Malerei beschäftigte. 1914 war Kolig in Marseille, als der Krieg ausbrach floh er aus Frankreich und ließ dabei seine Bilder zurück.  Er kam über Italien nach Kärnten und blieb zunächst in Nötsch, rückte 1916 als Landsturmmann zur Hilfsdienstleistung in das Notreservespital in Klagenfurt ein. Im Juli wurde er an die italienische Front abkommandiert. Über die Vermittlung des Dichters Richard von Schaukal wurde er als Kriegsmaler zur Kunstgruppe des k.k. Kriegspressequartiers versetzt. Schaukal war auch Ministerialrat im Ministerium für öffentliche Arbeiten und schätzte das malerische Talent von Kolig sehr. Ende 1917 erhielt Kolig vom Kärntner Landeshauptmann Leopold Freiherr von Aichelburg-Labia den Auftrag einen Flügelaltar der Kärntner Schützen zu bemalen, als Geschenk für Kaiser Karl I. Kolig konnte bin zum Zusammenbruch der Monarchie allerdings nur 4 Flügel des Altares gestalten, damit blieb der Auftrag unvollendet. Während dem Krieg schuf er mehrere Porträts von Generälen und Gefangenen, die 1918 in einer viel beachteten Ausstellung in Klagenfurt gemeinsam mit Arbeiten von Egon Schiele gezeigt wurden. Für das Porträt des Generals Gottfried Seibt wurde er 1928 in Düsseldorf mit einer Goldmedaille und 1936 mit dem österreichischen Staatspreis ausgezeichnet.

 

Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges versuchte Kolig in Nötsch eine private Kunstschule aufzubauen, seine ersten Schüler waren Gerhart Frankl, Theodor Herzmansky und Wolfgang Schaukal. Für die Gestaltung des neuen Festspielhauses in Salzburg lieferte er1926/27 Entwürfe für Gobelins und Mosaike in der Eingangshalle. 1928 erhielt Kolig eine Professur an der Württembergischen Akademie in Stuttgart und sein Werk erfährt immer mehr Beachtung. 1929 bekam er den Auftrag für den kleinen Landtagssaal im Klagenfurter Landhaus Fresken anzufertigen, die er 1930 gemeinsam mit seinen Schülern ausführte. Bereits 1931 forderten deutschnationale Abgeordnete in einer Sitzung des Kärntner Landtages die Entfernung der Fresken, 1935 wurden die Malereien zunächst verhängt und beim „Anschluss“ 1938 schließlich zerstört.

 

Während des NS-Regimes wurden viele seiner Werke aus Galerien entfernt, auch das Mosaik in Salzburg wurde vernichtet. Kolig blieb bis 1943 in Stuttgart, als er zwangspensioniert wurde kehrte er wieder nach Nötsch zurück. Am 17. Dezember 1944 wurde er mit seiner Familie bei einem Bombenangriff verschüttet und schwer verletzt, ein Großteil seines Werkes wurde dabei zerstört.

Anton Kolig starb 1950 in Nötsch.

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